9. Neben Beruf und Mutter-Dasein trittst du auch öffentlich für Mütter aus der Erotikbranche ein. On-line ist ein folgender Satz von dir zu lesen: „Das Problem bin nicht ich mit Kind in der Branche. Das Problem ist die Gesellschaft.“ Inwieweit bekommst du das zu spüren? Kommst du regelmäßig mit Kritikern in Berührung? Wie äußert sich das? Wie gehst du damit um? Gibt es Reaktionen, die dich sauer machen und/oder belasten? Was würdest du dir von der Gesellschaft diesbezüglich wünschen?
Ja, dafür stehe ich ein und da stehe ich auch zu 100% dahinter, weil ich einfach finde, dass die Eltern das Problem sind, die den Kindern vermitteln, was richtig und was falsch ist. Ich werde meinem Kind vermitteln, dass jeder Mensch gleich viel wert ist, egal wie er aussieht, aus welchem Land er kommt, welche Sprache er spricht, was für einen Job er hat, wie viel Geld er hat. Es ist absolut egal. Jeder Mensch kann nett sein, und jeder Mensch kann auch ein Vollidiot sein, abgesehen von einem der Dinge, die ich gerade aufgezählt habe, und ich finde, genau das sollten wir unseren Kindern vermit-teln, und dann müssten sich auch nicht mehr so viele Eltern Sorgen machen, dass ihre Kinder in der Schule gemobbt werden, aus weiß ich nicht, was für Gründen, weil sie Sommersprossen haben oder eine Brille tragen oder nicht die neuesten Nikes. Ich mache schon ziemlich oft solche Erfahrungen, dass mir Leute schreiben: Das arme Kind, das wird bestimmt in der Schule gemobbt, und wenn das mal später sieht, oder auch mir schreiben Leute: Deine Eltern müssen ja richtig stolz auf mich sein. Ja, meine Eltern sind auch sehr stolz auf mich, tatsächlich, weil ich mit meinem Alter schon ziemlich viel erreicht habe. Ich stehe fest im Leben. Mir geht’s gut, mir fehlt es an nichts. Und das, was ich gemacht habe, ist auch nicht einfach. Das kann man sich nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln. Deswegen, ja, sie sind stolz auf mich. Tatsächlich, das ist für mich auch kein Angriff, und sowas geht mir auch sowas von am Arsch vorbei, weil schaff erst mal, was ich geschafft habe. Aber ich finde trotzdem, dass sich in der Gesellschaft in Bezug auf das Ganze noch so, so viel ändern muss. Die Leute sollten einfach toleranter werden und nicht immer alles so eng sehen, einfach mal lockerer und einfach viel mehr Liebe vermitteln.
10. Als berufstätige und alleinerziehende Mutter ist das Leben nicht einfach. Hast du Menschen in dei-nem Umfeld, die dich auffangen, wenn es mal nicht so klappt, wie du es dir wünschst? Menschen, die dich aufbauen, wenn dir andere den Tag schwermachen? Dich unterstützen, wenn du Hilfe brauchst? Wie hat sich überhaupt deine Berufswahl auf deine familiären Beziehungen und Freunde ausgewirkt? Haben sich Menschen aus deinem engeren Umfeld zurückgezogen oder bist du auf durchgehende Toleranz gestoßen?
Meine Tochter baut mich sehr viel auf, weil, wenn ich sie lachen sehe, dann vergesse ich einfach alles. Wenn ich sie knuddle, wenn ich mit ihr bin, dann vergesse ich einfach alles, was mich gerade nervt, und ansonsten habe ich natürlich auch noch meine Mama, die schon immer wie eine beste Freundin für mich war und die immer für mich da ist, aber natürlich auch meine Freundinnen, mit denen ich dann auch einfach mal was essen gehe. Also ich habe da schon meine Favorite Person in meinem Leben, die mich auffangen, wenn mal was nicht so klappt, wie es sollte, aber ich bin auch eine sehr positive Person, also ich versuche in allem das Positive zu sehen, und ja, ich bin nicht so eine negative Person. Und seitdem ich diesen Job mache, hat sich aber nicht wirklich viel bei mir geändert. Ich habe immer noch dieselben Freunde wie vorher. Ich hatte noch nie viele Freunde, weil ich immer der Meinung bin, gute Freunde sollte man an einer Hand abzählen können, aber ich habe niemanden verloren durch meinen Job, und selbst wenn ich Leute verloren hätte, dann hätte ich die auch gar nicht weiterhin in meinem Leben gewollt, weil wer mich nicht so nimmt, wie ich bin, den brauche ich gar nicht.
11. Aber kommen wir nun mal zu deinem Sexleben. Hier scheinst du als Tamytation sehr vielseitig auf-gestellt zu sein. Dreier, Anal, der ein oder andere Fetisch, Sextoys und vor allem Blowjobs gehören zu deinen Spezialitäten? Worin konntest du bereits reichlich Erfahrungen sammeln? Du bist kna-ckige Mitte 20, da ist doch bestimmt noch nicht alles von dir entdeckt, oder? Worauf hättest du mal richtig Lust, es auszuprobieren? Bist du rein hetero oder auch hier flexibel?
Ja, ich habe tatsächlich schon viel ausprobiert, und es gibt auch sehr viele Sachen, die ich sehr, sehr gerne mache, was ich auch noch gerne weitermachen würde, sind die Erfahrungen mit Mädels. Das macht mir extrem viel Spaß, vor allem mit Mädels, wo auch wirklich alles stimmt und man einfach mal die Sau rauslassen kann. Ansonsten würde ich solche Sachen wie Bondage oder mehr so in die BDSM-Richtung, finde ich ultra spannend, würde ich auch gerne ausprobieren, aber auch mal an-dersrum. Ich würde gern mal den dominanten Part übernehmen und so ein paar Domina-Spielchen machen.
12. Wenn du dich beruflich jeden Tag so intensiv mit Sex beschäftigst, bleibt da noch Lust, Spaß und Motivation für privaten Sex? Was erwartest du beim Sex in einer Beziehung? Machst du da Unter-schiede zwischen Sex-Content und Privat-Sex, abgesehen von der Kamera? Daraus ergibt sich auch gleich die Frage nach deiner Authentizität. Planst du deinen Erotik- und Sex-Content bis ins Detail und wählst Texte, Praktiken, Stellungen und inszenierte Handlungen danach aus, wie sie Follower bestmöglich generieren und aufgeilen oder legst du einfach nach Lust und Laune situations- sowie tagesformabhängig los und bist zu 100 Prozent authentisch?
Ja, bei dem ganzen Job bleibt tatsächlich auch noch Lust für privaten Sex, der wirklich anders ist als vor der Cam, aber irgendwie auch nicht, weil ich mache vor der Cam auch das, worauf ich Lust habe. Ich spreche da nichts 100% im Voraus ab, das entsteht meistens so nach Lust und Laune. Zwischen-durch überlegt man vielleicht mal, was jetzt noch gut kommen würde, welche Stellung jetzt viel-leicht noch spannend wäre. Aber im Großen und Ganzen passiert es wirklich alles nach Lust und Laune. Aber wenn die Kamera aus ist, ist es doch irgendwie noch mal anders, jedoch macht mir bei-des sehr, sehr, sehr viel Spaß. Nur habe ich zur Zeit niemanden, mit dem ich dem Ganzen so privat nachgehen kann. Privat benutze ich einfach mich selbst zur Zeit.
13. Nun kommt natürlich auch die Frage nach einem neuen Partner auf. Hast du aktuell einen Mann an deiner Seite? Vor geraumer Zeit erwähntest du in einem Profil, dass du nichts gegen das Kennenler-nen von Followern hast, worunter sich vielleicht dein Traummann befindet. Was ist seither passiert? Gab es Angebote und Nachfragen? Hast du potenzielle Partner kennengelernt? Oder bist du deinem Traummann simpel auf der Straße, im Club oder im Supermarkt begegnet? Benutzt du Dating-Apps? Wie sind generell deine Erfahrungen mit der Partnerschaftssuche, wenn potenzielle Kandidaten von deinem Job erfahren? Viele Erotikmodels beschreiben die Suche als schwierig, weil es den Männern häufig an der Akzeptanz fehlt. Empfindest du das auch so?
Offen bin ich natürlich immer für die Liebe meines Lebens, aber ich suche nicht zwanghaft danach. Ich sage immer so: Wenn’s kommen soll, dann kommt’s. Ich bin offen dafür, und wer weiß, vielleicht finde ich ihn ja genau hier. Aber da bin ich eh so, der Mann muss auf jeden Fall akzeptieren, was ich mache. Ich würde für keinen Mann aufhören, was ich mache. Ich brauche die volle Unterstützung, dass er 100% hinter mir steht. Und ja, auf Dating-Apps bin ich auch, aber jetzt nicht so sonderlich viel. Es waren auch schon sehr, sehr, sehr nette dabei, aber die Liebe meines Lebens war es dann doch noch nicht.
14. Wie weit gehst du, um deinen Traummann unter den Männern zu finden, die dich als Tamytation über einschlägige Plattformen kontaktieren? Wie sollen sich das unsere Leser vorstellen, die dich auch privat gern kennenlernen würden? Was müssen sie an Qualitäten/Eigenschaften mitbringen, um sich mit dir persönlich zu verabreden?
Es ist wirklich schwer, mich so über die sozialen Medien kennenzulernen, weil natürlich viele Män-ner mich kennenlernen wollen. Deswegen, auch wenn’s vielleicht oberflächlich klingt oder geldgeil ist, ist es einfach die erfolgreichste Art, mich kennenzulernen oder eigentlich die einzige, die wirklich klappt, mir auf meinen Pay-Accounts zu schreiben, weil ich irgendwo anders gar nicht wirklich da-rauf eingehe. Dafür muss man wirklich Glück haben, dass ich dann mal eine Nachricht sehe und dann auch noch antworte. Also einfach auf meinen Seiten, die man so kennt, schreiben, weil dort kann ich mir dann auch wirklich die Zeit für die Person nehmen und komplett darauf eingehen. Genau und wichtig ist mir an einem Mann eigentlich an oberster Stelle der Humor. Für mich geht nichts über einen Mann mit Humor, dass man zusammen lachen kann, dass man immer die positi-ven Sachen zusammen sieht, und ich bin der totale Morgenmensch. Ich habe ultraviel Energie, und für mich gibt’s eigentlich nichts Geileres als ein Mann, der morgens aufsteht, mit guter Laune und direkt mit mir durch die Wohnung tanzen könnte.
15. Tamytation ist ein scharfes Luder, die ihre heißen Kurven gezielt einzusetzen weiß; deren Augen fun-keln, wenn sie geil wird; bei der jede Bewegung federleicht wirkt; die auch ungeschminkt die pure Schönheit ausstrahlt – eine Sexbombe, die selbst im Jogginganzug Sexappeal ausstrahlt und deren Tattoos den Kontrast zu den fast lieblich wirkenden Gesichtszügen darstellen. Jetzt ist der perfekte Moment gekommen, um dich als Persönlichkeit selbst zu beschreiben. Wer bist du – wie bist du? Was magst du – was magst du nicht? Bist du eher der gesellige Party- oder der einsame Couchpota-toe-Typ? Bevorzugst du Harmonie und Ruhe oder brauchst du Action und Lautstärke? Das hast du ultra, ultra geil gesagt, ich habe schon fast ein bisschen Gänsehaut. Wer bin ich, was zeichnet mich aus? Ja, ich bin Tamy, ich habe absolut einen an der Waffel. Ich bin absolut liebens-würdig, ich bin absolut positiv. Ich stehe morgens auf und habe direkt gute Laune, könnte direkt joggen gehen, der Welt rausschreien, wie happy ich bin, und wenn dann noch die Sonne scheint, dann ist sowieso alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ich versuche aus jedem noch so kleinen negativen Ding, das sich mir in den Weg stellt, irgendwie etwas Positives zu sehen und dann doch das Beste draus zu machen. Ich habe immer irgendwelche Ideen, um irgendwas Cooles zu machen. Ich habe eigentlich so gut wie fast immer gute Laune. Ich kann nicht sehen, wenn es Leuten schlecht geht. Ich bin immer für alle da. Ich liebe, liebe, liebe es, Leute zu bemuttern, für sie zu kochen, richtig einen auf Hotel zu machen und meine Liebsten zu verwöhnen. Ja, ich habe einfach so unglaublich viel Liebe in mir drin, die ich sehr, sehr gerne mit meinen Liebsten teile. Ich bin absolut spontan, mit mir kannst du heute, jetzt, in dem Moment entscheiden, nach Italien ans Meer zu fahren, und ich packe meine Sachen, nehme meine Tochter und bin sofort dabei. Das ist, glaube ich, so das, was mich be-schreibt. Ich liebe Essen, es geht nicht viel über Essen, aber es geht auch nichts über Sport. Ja, ich bin einfach eine absolut humorvolle, liebevolle, liebesbedürftige, crazy, verrückte, sportmachende Sushi-essende Nudel. Was ich gar nicht mag, sind Menschen, die negativ sind, so richtige Pessimis-ten wie dieser Schlumpf, der immer zu allem sagt: Ich hasse das, ich hasse das. Die Menschen mag ich gar nicht. Ich gehe gerne mal weg, aber dann eher so im kleinen Kreis oder zuhause entspannt. Außer ich habe wirklich richtig Lust drauf, dann gehe ich auch mal gern Party machen, aber ansons-ten mache ich mir tatsächlich lieber einen gemütlichen Abend zu Hause oder in einem Restaurant oder einer gemütlichen Bar. Eigentlich kommt es drauf an, mit was für Menschen ich bin und wie meine Tagesstimmung so ist, und dann bin ich bei so gut wie allem dabei. Aber wenn meine Social Battery leer ist, dann sitze ich einfach nur auf der Couch oder liege im Bett und guck stundenlang Tiktoks.
16. Vor nicht allzu langer Zeit ging dein Name im Zusammenhang mit deiner Wohnung in der Schweiz durch die Presse. Hierbei ging es um Beschwerden von Nachbarn, die sich auf deine sexuellen Aktivi-täten zu Hause bezogen – insbesondere auf angeblich für jeden ersichtliche Pornoaufnahmen auf deinem Balkon. In den Medien hieß es, du hättest vom Vermieter eine Abmahnung erhalten und dir drohe die Wohnungskündigung. Möchtest du dazu hier heute Stellung beziehen und unseren Lesern mitteilen, wie die Geschichte ausgegangen ist? Ja, das war auch eine witzige Geschichte, wo meine Nachbarn meinten, irgendwie mir das Leben schwer machen zu müssen mit irgendwelchen Behauptungen, die nicht stimmen und für die es auch nie Beweise gegeben hat. Im Endeffekt habe ich bis jetzt von der Hausverwaltung nichts mehr ge-hört. Ich denke, die haben bisschen Angst bekommen, weil ich an die Medien gegangen bin. Aber das geht einfach gar nicht, solche falschen Behauptungen aufzustellen, auch von meinen Nachbarn, die mir bis kurz bevor der erste Artikel über mich rauskam, noch vorgeworfen haben, ich würde vom Amt leben, und dann auf einmal sehen sie mich beim Pornodrehen. Also das ist schon ziemlich witzig, aber ich stehe da drüber. Ich finde es amüsant, wie viel Mühe sich die Leute geben und mir das Leben irgendwie schwer machen wollen, und ich lache einfach drüber. Aber im Endeffekt sieht’s jetzt gerade einfach so aus, dass ich noch in der Wohnung lebe und bis jetzt auch nichts mehr kam, genau, aber weg will ich dort trotzdem, aber nicht wegen der Nachbarn, sondern weil ich einfach in eine andere Wohnung möchte. Ich habe gern immer mal wieder Tapetenwechsel.
17. Du bist eine energiegeladene, zielstrebige und selbstbewusste junge Frau, die mit viel Humor und Tatendrang ihr Leben meistert. Beruflich bist du voll im Geschäft, als Mutter nimmst du deine Ver-antwortung ernst und als Mensch scheinst du das Leben in vollen Zügen zu genießen, sofern es die Zeit zulässt. Doch wie geht es weiter? Welche beruflichen Zukunftspläne hast du als Tamytation? Was sind deine privaten und persönlichen Wünsche für die Zukunft als Frau und Mutter?
Ich bin auf jeden Fall noch nicht am Ende. Ich gebe unglaublich viel Gas, um noch viel, viel, viel mehr zu erreichen und hoffentlich auch irgendwas in der Gesellschaft noch bewegen zu können, dass die Menschen einfach viel mehr Liebe in sich tragen und nicht mehr so das Negative und den Hass so in allem sehen. Ich will noch größer werden. Ich will bekannt werden, und ich bin auch bereit, dafür sehr, sehr viel zu arbeiten und sehr, sehr viel zu tun. Ich freue mich auf alles, was noch kommt, auf alle Leute, die ich noch kennen lernen darf, auf alle Erfahrungen, die ich noch sammeln darf, auf alle Events, wo ich noch eingeladen werde und hingehen darf, auf jeden Award, den ich eventuell noch gewinnen darf. Und als Mutter werde ich einfach alles dafür geben, um meinem Kind die richtigen Werte zu vermitteln, dass mein Kind weder ein Mobber wird, noch sich mobben lassen wird, dar-überstehen kann, genauso stark werden kann wie ihre Mama, und ja, nie aufgeben. Alles, was pas-siert, wird mich stärker machen.
Vielen Dank für das Beantworten unserer zahlreichen Fragen. Wir sind sicher, dass unsere Leserinnen und Leser deine Geschichte mit Spannung aufsaugen werden, um mehr über dich und deine Arbeit zu erfahren.


